Belastung durch Plastik
Unterscheidung von Mikroplastik
Primäres Mikroplastik
Zum primären Plastik zählen Pellets aus Plastik. Sie sind die Basis in der Plastikproduktion sowie der Kosmetikbranche.
Sekundäres Mikroplastik
Diese Art entsteht durch Umwelteinflüsse wie Verwitterung und Wellenbewegung. So werden größere Kunststoffteile in kleinere zerteilt.
Messungen im Meer
Eine Segelregatta um die Welt deckt die Anzahl des Mikroplastiks im Mittelmeer, Nord- und Südatlantik sowie im Indischen Ozean auf. Meereswissenschaftler fanden im Osten von Kapstadt nur vier Partikeln pro Kubikmeter, jedoch 42 Partikeln in der Mitte des Indischen Ozeans. Besonders hohe Werte verzeichnet die Antarktis. Das Plastik sammelt sich durch Wirbel dort an. Vor der australischen Küste befinden sich zwischen 114 und 115 Teilchen pro Kubikmeter. Küstenregionen sind generell stark betroffen. Dort liegen die Messungen im Mittelmeer und Nordatlantik bei 180 - 307. Dies ist mit zwei Gründen erklärbar. Einerseits wird durch Ströme die Ansammlung erhöht. Andererseits sind die Verschmutzungen an Küstengebieten Schuld, dass Müll in das Meer gelangt. Touristen stellen eine massive Belastung dafür dar.
Verschmutzung der Meere durch Plastik
Das Mittelmeer
Das Mittelmeer beinhaltet einen Prozent des gesamten Repertoires des Wassers der Erde. Vergleichsweise birgt es jedoch sieben Prozent des weltweiten Anteils an Mikroplastik. Zu 95 Prozent besteht der vorhandene Müll aus Kunststoff.
Durch folgende Länder gelangt das meiste Plastik ins Meer:
- Türkei - 144 Tonnen pro Tag
- Spanien - 126 Tonnen pro Tag
- Italien - 90 Tonnen pro Tag
- Ägypten - 77 Tonnen pro Tag
- Frankreich - 66 Tonnen pro Tag
Als Urlaubsdestinationen im Sommer steigt die Belastung des Meeres um 40 Prozent. Durch Müllansammlungen in Meeresnähe, illegale Entsorgungen in Flüssen und touristischen Aktivitäten kommt das Plastik ins Mittelmeer. Ein entsprechendes Abfallmanagement müsste eingeführt werden, um das Problem unter Kontrolle zu bringen. Denn in dieser Region wird von jährlichen 27 Millionen Tonnen Plastikabfall nur ein Drittel recycelt.
Sonnencremes und das versteckte Mikroplastik
Viele Sonnencremes enthalten Mikroplastik
Kunststoffe werden aber nicht nur als Verpackungen genutzt. In Kosmetikartikeln ist Mikroplastik ebenfalls zu entdecken. Hier finden sie Verwendung als Binde- sowie Füllmittel, Filmbildner und Schleifmittel. Es wird in z.B. Peelings, Sonencremes, Zahnpasta, Körperpflege, Make-up und Deos verwendet. Vom Bund gibt es eine Einkaufsliste mit plastikfreien Produkten.
Folgen
Einige Beispiele für Auswirkungen der Plastikverschmutzung
- Plastik im Magen von jedem 5. Thunfisch
- 56 Prozent des Planktons im Pelagos-Walschutzgebiet ist schwer verunreinigt
- Kilometerlanger Plastikstrudel im zentralamerikanischen Fluss zwischen der honduranischen Insel Roatán und Cayos Cochinos
- Kaffeekapselfund in Mägen von Pottwalen
- Plastikpartikeln von alltäglichen Tätigkeiten wie Wäsche waschen und Autofahren gelangen ins Meer - der Ozean erstickt
- 134 Tierarten des Mittelmeeres haben Plastik im Magen
Forschung
Die Wissenschaft hat auf diesem Gebiet Nachholbedarf. In den letzten 5 Jahren wurden 60 Prozent der Publikationen getätigt. Das bisherige Wissen über den Müllanteil in den Meeren liegt bei lediglich einem Prozent. Zukünftige Messungen sind also von bedeutender Wichtigkeit.
Um Ihr Unternehmen fit für die Umwelt zu machen, können Sie ein Umwelt- oder Energiemanagementsystem einführen. Wir beraten Sie gerne zu den verschiedenen Modellen und eventuellen Förderungen.
Quellen:
Die grenzenlose Reise der Mikroplastikteilchen - der Standard Rekordmengen an Mikroplastik im Mittelmeer gemessen - der Standard WWF BUND